Schule ohne Rassismus

Seit dem Schuljahr 2013 trägt der Standort Bahnhofstraße der heutigen Albrecht-Thaer-Schule/BBS III Celle den Titel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.

Im Jahre 1988 wurde aufgrund von Diskriminierungstendenzen unterschiedlicher Art die erste Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage in Belgien gegründet. Ziel war und ist es, sich offen mit Diskriminierung jeder Art auseinanderzusetzen. Mittlerweile ist ein großes Netzwerk in den Ländern Belgien, Spanien, Niederlande und Deutschland entstanden. In Deutschland gibt es über 2700 Courage-Schulen (Stand Mai 2018).

Courage-Schule zu sein ist keine Auszeichnung für eine geleistete Arbeit sondern eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft. Als Grundsatz gilt,

sich einzusetzen gegen Diskriminierung jeder aufgrund von Religion, der sozialen Herkunft, des Geschlechts, körperlicher Merkmale, der politischen Weltanschauung und der sexuellen Orientierung und gegen alle totalitären und demokratiegefährdenden Ideologien.

70% aller Menschen, die an einer Schule lernen und arbeiten müssen dieser Selbstverpflichtung per Unterschrift zustimmen.

Entstanden ist die Initiative für eine Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage an der BBS III in der Fachschule für Sozialpädagogik. Eine Woche intensive und kreative Werbung, eine Woche Unterschriftensammlung – geschafft. Dann kam die Planung und Durchführung der feierlichen Übergabe.

Und wie ging es weiter?

Viele verschiedene Projekte sind bis heute durchgeführt worden: Hier einige Beispiele

  • Durchführung von Workshops zum Thema „Diskriminierung“
  • Begegnungen mit von Diskriminierung Betroffenen
  • Besuche im Konzentrationslager Bergen Belsen
  • Beteiligung am Fachtag „Fit für Toleranz und Vielfalt“
  • Ausstellung zum Holocaust-Gedenktag
  • Projekte in Zusammenarbeit mit der Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten „Fight for your rights – Menschenrechte gestern und heute“
  • Praktische Ausbildung von Schülerinnen im europäischen Ausland
  • Verkauf von fair gehandelten Waren in Zusammenarbeit mit dem Weltladen Celle

Europäisches Kunstkulturprojekt zur Erinnerungskultur mit der Niedersächsischen Gedenkstätte Bergen-Belsen

 

„Die Welt durch eine Leinwand verändern“,

Gedenkstätte Bergen Belsen im Februar 2023

Künstlerisch umgesetzt von:

Victoria Bezusenco, Laila Murad Ali Shani Baqi, Manuel Schwarz, Mio Beyer, Lena Herrmann,
Lilli Hamaus, Rojiya Kaplan, Quaed Yousif Assad, Caroline Schneider, Malina Müller, Michelle Valas, Kevin Griesheimer

 

Am 6.2.2023 unternahmen Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Gymnasiums Sozialpädagogik, Klasse 12 und der Zweijährigen Berufsfachschule der Pflegeassistenz einen dreitägigen Kunstworkshop an der Gedenkstätte Bergen Belsen.

Bereits seit Oktober 2022 beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit der Frage, wie man möglicherweise zum Täter / zur Täterin wird und warum es so wichtig ist, dass man sich an Gewaltverbrechen der Geschichte erinnern muss. Die Schülerinnen und Schüler haben dabei ihre Fragen und Gedanken künstlerisch umgesetzt. Die Auseinandersetzung war für sie der Versuch, die „Welt durch eine Leinwand zu verändern“.

Das Kunstwerk wird derzeit im Foyer der Gedenkstätte Bergen Belsen ausgestellt und wird anschließend seinen Weg in die Albrecht-Thaer-Schule BBS III Celle finden.

 

Der Künstler Jens Genehr und Brigita Malenica, pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen, begleiteten das Kunstprojekt. Von schulischer Seite wurde das Kooperationsprojekt der Gedenkstätte Bergen Belsen mit der Albrecht-Thaer-Schule BBS III Celle von der Lehrkraft Martina Wertheimer-Ehlers und dem Sozialarbeiter Deniz Karabulut betreut.

 

Vom 17.02. bis zum 30. 11.2023 wird im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Bergen Belsen die Kunstausstellung „If A Tree Fell in an Forest“ des Photographen Jakob Ganslmeier in Kooperation mit Onias Landveld und Ana Zibelnik gezeigt. In einer Zeit von zunehmendem Rechtsextremismus geht es um Unwissen und die Zugänglichkeit von Täter-Narrativen.

Weitere Informationen sind zu finden unter:

https://jakobganslmeier.com/

https://oniaslandveld.nl/

www.paradox.nl

https://housesofdarkness.eu/

www.bergen-belsen.de

 

 

 

Europäisches Kunstkulturprojekt zur Erinnerungskultur mit der Niedersächsischen Gedenkstätte Bergen-Belsen

https://housesofdarkness.eu/

 

Houses of Darkness (2020-2023) ist ein Kulturkooperationsprojekt, das von Creative Europe und einer gemeinsamen Initiative von vier Partnern in Norwegen, Deutschland und den Niederlanden kofinanziert wird: Bergen-Belsen Memorial (DE), Camp Westerbork Memorial Centre (NL), Falstad Centre (NO) und der kreativen Produzentenfirma Paradox (NL).

 Houses of Darkness thematisiert Täterperspektiven in zeitgenössischen NS-Lagerdenkmälern.

 Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 12, Berufliches Gymnasium Sozialpädagogik und aus den Klassen der Berufsfachschule für PflegeassistentInnen nehmen seit Oktober 2022 an diesem Projekt teil.

 Ansprechpartner: M. Wertheimer-Ehlers und Deniz Karabulut

 

 

 

Wanderausstellung „Fluchtgrund“ vom 04.10. bis 14.10.2022 in der Pausenhalle der ATS BBS III Celle

 

www.fluchtgrund.de

„Fluchtgrund“ informiert über die Ursachen für Gründe, die Menschen dazu bringen, ihre Heimat zu verlassen und andernorts Zuflucht und ein besseres Leben zu suchen. Dabei stehen nicht nur Flucht vor Krieg und Bürgerkrieg im Mittelpunkt, sondern es werden Zusammenhänge zwischen Wirtschaften und Politik in Industriestaaten und den daraus resultierenden Problemen in Entwicklungs- und Schwellenländern aufgezeigt, die zum Verlassen der Heimat beitragen.

In der Wanderausstellung werden Themen aufgegriffen, die den meisten oft nicht gleich als möglicher Fluchtgrund einfallen, zum Beispiel Klimawandel, Konfliktrohstoffe, Plastik, Überfischung oder `Landgrabbing`.

 

Die Wanderausstellung wurde erstellt von earthlink e.V., people and nature network, Frohschammerstraße 14, 80807 München. www.earthlink.de
 
 

25. Landestreffen “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage”

Am 10.12.2020 fand das 25. Landestreffen “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” statt.

Aufgrund der Corona-Pandemie musste dieses Treffen in diesem Jahr als Online-Veranstaltung statt-finden und konnte nicht – wie gewohnt - in Präsenz aller Beteiligten in der Niedersächsichen Landeshauptstadt Hannover abgehalten werden.

Als starkes Team der Albrecht-Thaer-Schule BBS III Celle kamen zu diesem Treffen die Schülerinnen Freya Thiem, Alica Joulin Igelbrink und Ayad Murat mit der Lehrkraft M. Wertheimer-Ehlers zusammen, um gemeinsam an dem landesweiten Workshop “Verschwörungstheorien erkennen – Handlungs-optionen reflektieren” teilzunehmen.  Ein interessantes Impulsreferat wurde dazu von Albrecht Raible von der ‘American Studies Faculty’ der Universität Tübingen gehalten. Angesichts der aktuellen politischen Ereignisse sind Verschwörungstheorien derzeit ein vielbeachtetes und diskutiertes Thema. Der Workshop widmete sich in diesem Zusammenhang den Fragen, wodurch Verschwörungstheorien gekennzeichnet sind und welche (pädagogischen) Handlungsoptionen bestehen.

von links nach rechts: M. Wertheimer-Ehlers (Lehrkraft), Freya Thiem, BG Ökotrophologie, Klasse 13, Alica Joulin Igelbrink, BG Gesundheit/Pflege, Klasse 11, Ayad Murat, BFS, Pflegeassistenten, Klasse 2